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AutorenbildIsabelle Wurm

Unser 1. Beach Clean-up



Hey ihr Lieben, wie ihr ja schon sicherlich auf Instagram mitbekommen habt, war ich vor zwei Wochen für ein paar Tage in der Türkei und habe dort mit meiner Freundin Özlem ein paar Beach Clean ups organisiert. Um euch von dieser Reise einen kleinen Überblick zu geben, habe ich für euch ein kleines Tagebuch geschrieben. Dazu gibt es natürlich gaaaaanz viele Videos und Fotos, die währenddessen entstanden sind. Lasst euch von meinen Clean up- Aktionen und den einzigartigen Menschen, die ich dort kennen gelernt habe inspirieren! Viel Spaß beim Lesen!


Die Anreise

Ich konnte es kaum erwarten, meine Freundin Özlem wieder zu sehen. Wir haben uns vor vier Jahren kennen gelernt, als ich in Antalya als Kinderanimateur gearbeitet hatte. Wir haben uns schon damals gegenseitig beim ersten Augenkontakt sofort ins Herz geschlossen. Schon die Anreise war sehr abenteuerlich, da ich wirklich beinahe meinen Flug verpasst hätte. Es war pures Glück und ich kann mich wirklich nicht entsinnen, wann ich das letzte Mal in meinem Leben so gerannt bin. Wenn mein damaliger Sportlehrer die Zeit gestoppt hätte, hätte ich eine glatte eins dafür abgesahnt!

Völlig verschwitzt sprang ich ins Flugzeug und habe mich außer Atem in den Sitz fallen lassen. Ich habe fast den ganzen Flug bis Antalya benötigt, bis meine Atmung einiger Maßen wieder normal war. Mein Herz lief auf Hochtouren und mein Körper fühlte sich an, als hätte ich eine Palette Red Bull leer getrunken. Als ich dann endlich da war, sind wir sofort zum Meer gefahren. Es war sooooooo unglaublich schön, das Wasser glasklar, die Wellen riesig und die Sonne am untergehen.



Tag 1

Der erste Tag begann mit dem morgendlichen Gang zum Meer, um eine Runde schwimmen zu gehen. Es gibt nichts schöneres als sich auf dem Meer treiben zu lassen, dem Wellenrauschen zu zu hören und der Sonne entgegen zu schwimmen. Es ist ein Gefühl der Freiheit, ganz plötzlich keine Sorgen mehr zu haben und mit der Natur verbunden zu sein. Die Wellen und der Sand im Wasser kitzeln meine Füße. Wenn ich meine Zunge rausstrecke, schmecke ich das Meersalz. Einfach herrlich! Umso trauriger war es jedoch zu sehen, dass an den Stränden Unmengen von Plastikmüll lagen. In weniger als drei Minuten hatte ich die Arme voller Plastikmüll. Das war echt schockierend, denn die Mülltonnen waren gerade mal 300 Meter entfernt.


Das haben wir am Strand eingesammelt:

- Plastikscherben (durch die Witterung zerbrochenes Plastik)

- Flaschendeckel

- Strohhalme

- Zigarettenstummel

- Plastikschnüre

- Angelschnur

- Plastikflaschen

- Leere Dosen

- Sandförmchen

- Bonbonpapier


Nach der Arbeit ist vor der Arbeit. Darum haben wir abends noch mit Ahmet (63 Jahre) den Beach Clean-up für den kommenden Tag geplant.


Tag 2

Heute haben wir uns am Strand von Belek getroffen. Ich war begeistert, wie viele fantastische Menschen Ahmet über Nacht für uns organisiert hatte! Zuerst bekam jeder von ihnen ein Oceanfighter T-Shirt bevor wir alle gemeinsam losmarschierten. Über fünf Stunden waren wir unterwegs und haben unfassbar viel Müll eingesammelt. Ich habe so viele hilfsbereite Menschen kennen gelernt, die mich ab jetzt alle unterstützen und es ga nicht mehr abwarten können, dass ich wieder komme. Sie gehören jetzt alle zu meiner „Oceanfighter Crew“!




Tag 3

Am Tag zuvor hatte uns Ahmet noch zu einer kleinen Bootstour eingeladen, damit ich auch noch andere Strände und Flüsse vor Ort kennenlernen kann. Sein kleines Boot war alt jedoch charmant. Es war ein schönes Gefühl, durch die Abendsonne zu fahren. Ich war fasziniert, wie er einen alten kaputten Plastikstuhl recycelt hat. Er hat einfach die Beine des Stuhls abgesägt und ihn neu angestrichen. Ich habe diesen Chefsessel ausprobiert und musste tatsächlich fest stellen, dass er super bequem war. Wir müssen nicht immer alles sofort wegwerfen. Mit ein bisschen Geschick und viel Liebe können wir alte Sachen zum neuen Leben erwecken und damit die Umwelt schonen.



Während unserer Tour habe ich Häuser gesehen, die wirklich komplett aus Müll und alten Ramsch zusammengebastelt waren. Kurz darauf haben sich ein paar Fischer mit ihren Booten zu uns gesellt. Diese Boote sahen so kunterbunt und cool aus. Die vier Fischer haben sich für die Nacht vorbereitet und für den großen Fang ganz viele kleine Fische aufgefädelt. Der Älteste von ihnen hat für uns alle Tee gekocht und etwas zum Essen vorbereitet. Auch wenn es etwas fischig roch, war es sehr gemütlich all dies in der Abenddämmerung zu beobachten.



Tag 4

Heute haben wir natürlich wieder am Meer gestartet. Da mich Özlem schon vorgewarnt hatte, wieder auf viel Müll zu stoßen, habe ich sicherheitshalber meine komplette Oceanfighter Ausrüstung mitgenommen. Da ich einen Vergleich ziehen wollte, wo das Ausmaß des Plastiks am größten ist, haben wir jeden Tag einen anderen Strand besucht. Einen richtigen Unterschied konnte ich nicht erkennen, denn alle Strände waren ausnahmslos von Plastik zugemüllt. Die Hoffnung lässt sich jedoch nicht lang auf sich warten, dass wir diesen scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die Plastik-Pest gewinnen können! Denn es vergingen keine fünf Minuten bis vorbeilaufende Einwohner sich bei mir für mein Engagement bedankten! Alle von ihnen, sammelten Gegenstände auf, die definitiv nicht zum Strand gehören. Es scheinte ihnen große Freude zu bereiten, mir zu helfen und den Müll in meinen Eimer zu schmeißen. Wie aus dem Nichts heraus, kamen uns auf einmal russische Volleyballspieler entgegen. Sie wollten mir auch helfen. Bevor es los ging, bekam jeder von ihnen wieder ein Oceanfighter T-Shirt von mir. Jetzt gehört auch die russische Volleyball-Mannschaft zu meiner Crew! Gemeinsam sammelten wir über eine Stunde Müll auf und spielten danach noch eine Runde Volleyball.



Ich spürte ein tief dankbares Gefühl, so viel Zuspruch und Hilfe innerhalb so kurzer Zeit zu bekommen. Wann auch immer ich anfing, Müll einzusammeln, kam sofort jemand vorbei, um sich an mein Vorhaben anzuschließen. Dies hat mir gezeigt, dass ich diese Aktionen definitiv wiederholen werde! Im kommenden Sommer werde ich in der Türkei weitere Beach Clean-ups organisieren. Sogar mit dem Bürgermeister in Antalya habe ich Kontakt aufgenommen und wir planen derzeit bereits die nächsten spannenden Aktionen. Wir stecken immer mehr Menschen mit unserem Oceanfighter-Spirit an!

Wenn ihr auch bei einem Beach Clean-up mit uns mitmachen wollt, kontaktiert uns jetzt!


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