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AutorenbildIsabelle Wurm

Mikroplastic is everywhere!

(For English version see below!)


Was ist Mikroplastik?

Von Mikroplastik wird gesprochen, wenn Kunststoffpartikel kleiner als fünf Millimeter sind. Diese Art von Plastikmüll ist in den Ozeanen besonders besorgniserregend, da sie von vielen Tieren als Plankton angesehen wird. Meist gelangen sie über Transportverluste in Form von Pre-Production-Pellets in die Meere oder auch über die Abwässer, da sie in Form von Zahnpasten, Peelings und anderen Kosmetikprodukten in den Kläranlagen nicht vollständig gefiltert werden können.

Man könnte diese Mikroplastikpartikel auch als Giftpillen auf großer Fahrt bezeichnen, da sie die gefährliche Eigenschaft besitzen, die im Wasser gelösten Umweltgifte wie zum Beispiel das Insektizid DDT oder PCB an deren Oberfläche anzulagern. Im Magen der Tiere, wie auch bei den Menschen ist der Säuregrad im Gegensatz zum Wasser wesentlich höher und somit kann sich der aufgenommene Giftcocktail auflösen und bekommt die Möglichkeit sich im Körper der Tiere anzureichern.

Je kleiner die Partikel sind, desto größer ist das Ausmaß der Gefahren und Probleme, welche sich daraus bilden. Die winzig kleinen Partikel werden von den kleinsten Meeresorganismen aufgenommen und werden oft mit Plankton verwechselt und gelangen somit in die Nahrungskette vieler anderer Tiere. Mikroplastik findet sich aus diesem Grund in den Körpern von Krabben, Wattwürmern und Walhaien bis hin zu Seevögeln und schließlich zuletzt auch in den Lebensmitteln, welche die Menschen täglich konsumieren. Mikroplastik wird in zwei unterschiedlichen Arten eingeteilt, man unterscheidet zwischen primäres und sekundäres Mikroplastik. Mikroplastik ist kaum zu filtern, Forscher gehen davon aus, dass es nicht nur im Wasser, sondern in unserer gesamten Atmosphäre zu finden ist.

Professor Gerd Liebezeit von der Universität Oldenburg fand in neunzehn untersuchten Honigen Kunstfasern sowie Plastikteilchen. Untersuchte Proben von chinesischen Meersalz ergaben sogar, dass ein Kilogramm Meersalz bis zu 700 Plastikpartikel beinhaltet. (Vgl.,MEDASSET o.J.).

Mikroplastik findest du in zahlreichen Kosmetikprodukten

Primäres Mikroplastik

Als primäres Mikroplastik werden Kunststoffpellets bezeichnet. Diese stehen ganz am Anfang eines jeden neu entstehenden Plastikproduktes. Die kleinen Plastikkörnchen werden eingeschmolzen und zu neuen gewünschten Plastikprodukten gegossen als auch geformt. Nicht selten gehen diese auf dem Transportweg in die weltweit weiterverarbeitenden Fabriken während der Verladung der Schiffe oder auch während der Fahrt über Bord. Im Wasser stellen diese eine große Gefahr für die Meeresbewohner dar, da sie oft mit Fischeiern verwechselt werden und somit als Nahrung für unwissende Tiere dienen. Unter primäres Mikroplastik zählen auch Zusatzstoffe, welche in Zahnpasten, Peelings oder anderen Reinigungsprodukten genutzt werden, um mit kleinen sandpapierartigen Körnchen die Oberflächen abzuschmirgeln und zu säubern. Im Jahr 2014 wurden fünfhundert Tonnen Mikropartikel in kosmetischen Produkten verwendet. Die Hauptanwendungsgebiete stellen die Produktgruppen, Seifen sowie waschaktive Substanzen zur Körperpflege dar. Es wird spekuliert, dass andere Produktgruppen der Kosmetikindustrie weitere vierunddreißig Tonnen aus Mikropartikel aus Plastik verwendeten.(Vgl. PDF, Umweltbundesamt, 2015, S.37) Derzeit besteht eine große Wissenslücke darin, dass noch unbekannt ist, wie hoch der Anteil ist, welcher in die Kanalisation oder in die Oberflächengewässer Europas und damit letztlich in die Weltmeere gelangen. Ebenfalls ist unklar wie hoch die Anteile sind, welche von Kläranlagen aus den Abwässern heraus gefiltert werden können. Primäre Mikroplastikpartikel werden häufig im Spülsaum der Meere zwischen Pflanzenresten gefunden.


Sekundäres Mikroplastik

Sekundäres Plastik dagegen, entsteht am Ende des Lebenslaufes eines Plastikproduktes nachdem es in die Umwelt gelangt ist. Das Sonnenlicht lässt das Plastik brüchig werden und mit Hilfe des Windes, des Wellenschlags oder auch des Kollidierens mit anderen Gegenständen wird das Plastik Stück für Stück aufgerieben und zerfällt im Laufe der Zeit in immer kleinere Fragmente. Dieser Vorgang zieht sich bei manchen Produkten wie PET Flaschen, Campingstühlen oder Getränkekanistern über Jahre hinweg. Dies geschieht solange bis die Produkte schließlich in solch kleine Fragmente zerfallen sind, sodass sie für das menschliche Auge fast nicht mehr sichtbar sind. Bisher ist es noch vollkommen unbekannt wie viel Zeit Mikroplastikpartikel beanspruchen, um wieder in deren molekulare Ausgangsstoffe zu zerfallen.

Zu Mikroplastik zählen auch Textilfasern von synthetischen Stoffen. Bei jeder Wäsche gelangen unzählige feine Fasern in das Abwasser welche schließlich ins Meer fließen, da diese von den derzeit vorhandenen Kläranlagen noch nicht gefiltert werden können. Die Gesamtproduktion an Chemiefasern ist im Jahr 1950 mit 2,1 Millionen Tonnen weltweit bis 2010 auf 49,6 Millionen Tonnen angestiegen. Forscher fanden heraus, dass Fleecejacken, Betttücher und Hemden aus synthetischen Chemiefasern bei vierzig Grad Celsius und sechshundert Umdrehungen pro Minute in einer Waschmaschine pro Liter mehr als 100 Fasern verlieren. Der gemessene Maximalwert einer Fleecejacke lag bei 1900 Fasern.(Vgl. PDF, Umweltbundesamt, 2015, S.25)


-----------------English version-----------------


What is microplastic?

It’s called Microplastics when plastic particles are smaller than five millimeters.

Don't waste your time!

This type of plastic waste is particularly worrying in the oceans, as it is considered by many animals as plankton. In most cases, they reach the oceans via transport losses in the form of pre-production pellets or also via the effluents, since they can not be completely filtered in the treatment plants they are in form of toothpastes, peelings and other cosmetic products in the treatment plants. These micro plastic particles could also be described as poison pills on a long journey, since they have the dangerous property of accumulating on the surface the environmental toxins dissolved in the water, such as the insecticide DDT or PCB. In the stomach of the animals, as well as in humans, the acidity is much higher in contrast to the water and thus can dissolve the ingested poison cocktail and gets the opportunity to accumulate in the body of the animals. The smaller the particles, the greater the extent of the hazards and problems that result. The tiny particles are taken up by the smallest marine organisms. And they will be often confused with plankton, thus enter the food web of many other animals. For this reason, microplastics can be found in the bodies of crabs, lugworms and whale sharks up to seabirds and finally in the foods that people consume daily. Microplastics is divided into two different types; primary and secondary microplastics. Microplastics are hardly to filter, researchers assume that it is not only found in the water, but in our entire atmosphere. Professor Gerd Liebezeit from the University of Oldenburg found artificial fibers and plastic particles in nineteen honeys examined. Inspected samples of Chinese sea salt even showed that one kilogram of sea salt contains up to 700 plastic particles. (Vgl.,MEDASSET o.J.).

Microplastic is found in countless scrubs and skin care products.

Primary microplastic

The primary microplastics are plastic pellets. These are at the very beginning of every new plastic product. The small plastic granules are melted down and poured into as well as mulded to new desired plastic products. It is not uncommon for them to go overboard during transport to the world-wide processing factories during the loading of the ships or during the journey. In the water, these are a great danger to the marine life because they will often be confused with fish eggs and thus serve as food for ignorant animals. Primary microplastic also includes additives that are used in toothpastes, scrubs or other cleaning products to sand off and clean the surfaces with small sandpaper-like granules. In 2014, five hundred tonnes of microparticles were used in cosmetic products, with the main application areas being product groups, soaps and personal care cleansing substances. It is speculated that other product groups in the cosmetics industry used another thirty-four tonnes of plastic microparticles. (Vgl. PDF, Umweltbundesamt, 2015, S.37) At present, there is a major knowledge gap in the fact that it is still unknown what proportion is entering the sewers or surface waters of Europe and thus ultimately the oceans. It is also unclear how high the proportions are, which can be filtered out of wastewater by sewage treatment plants. Primary microplastic particles are often found in the rinsing seam of the seas between plant residues.


Secondary microplastic

Secondary plastic, is created at the end of the life cycle of a plastic product after it has entered the environment. The sunlight makes the plastic become brittle and with the help of the wind, the wave or colliding with other objects, the plastic is wiped out piece by piece and decays over time into smaller fragments. This process takes place with PET bottles, camping chairs or beverage cans for years. This continues until the products have finally disintegrated into such small fragments that they are almost invisible to the human eye.

Plastic toothbrushes

So far, it is still completely unknown how much time microplastic particles take to decay again into their molecular precursors. Microplastics also include textile fibers of synthetic materials. With every wash countless fine fibers get into the wastewater which finally flows into the sea. These can not currently be filtered by the existing wastewater treatment plants. The total production of man-made fibers increased from 2.1 million tons worldwide in the year 1950 to 49,6 million tons until 2010 tons. Researchers found that synthetic fiber fleece jackets, sheets and shirts lose more than 100 fibers per liter at forty degrees Celsius and six hundred revolutions per minute. The measured maximum value of a fleece jacket was 1900 fibers. (Vgl. PDF, Umweltbundesamt, 2015, S.25)


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